Berlin-Film-Katalog

(in Vorbereitung)

Die Rarität des Monats Dezember 2021

Die Auswahl an Berlin-Filmen, die in den Kinos wie im Fernsehen läuft, wird immer kleiner. Das Filmbild der Stadt wird dementsprechend von immer weniger Werken geprägt. Und immer mehr Berlin-Filme, darunter auch bedeutende, geraten in Vergessenheit.

Deshalb und um zu zeigen, daß Berlin-Film-Katalog nicht nur auf Geld wartet, gibt es den Jour fixe des selten gezeigten Berlin-Films: Seit Juni 2012 wird jeweils am zweiten Montag im Monat im Brotfabrikkino eine Berlin-Film-Rarität präsentiert.

Vom 13.-15. Dezember 2021 jeweils um 18 Uhr lief


Erika, mein Superstar oder Filmen bis zum Umfallen

D 2013/2014 – 75 Min. – DV (16:9) – Farbe

Regie, Buch, Schnitt: Lothar Lambert. Kamera, Musik, Post-Produktion, Co-Schnitt: Albert Kittler, fmt. Zusätzliche Kamera: Lothar Lambert, Samson Vicent, Franziska Wolf.

Dokumentarfilm mit Erika Rabau, Arnfried Binhold, Anna Dörrast, Jan Gympel, Lothar Lambert, Dieter Rita Scholl, Michael Sittner, Evelyn Sommerhoff und Rolf Eden.

Produktion: LoLa-Film.

Uraufführung: 2. August 2015, Berlin, Bundesplatzkino.

 

Erika Rabau (1921-2016) war nicht nur jahrzehntelang offizielle Photographin der Berlinale, sondern auch eine leidenschaftliche Darstellerin von Neben- und Klein(st)rollen.

Insbesondere war die Wahl-Berlinerin ab „Tiergarten“ (1979) mit kleinen oder größeren, doch stets einprägsamen Auftritten in fast allen Filmen Lothar Lamberts vertreten: Meist als komische Nummer in doppeltem Sinne – lustig, aber auch etwas seltsam und dementsprechend manchmal sogar bedrohlich.

Für seinen 38. Film wählte der 1944 geborene Berliner – der „German Mumblecore“ schon produziert hat, als es diesen Begriff noch gar nicht gab, aber seit der Jahrtausendwende auch verstärkt Dokumentationen dreht – 2013 einen ganz persönlichen Blick auf seine beharrlichste Darstellerin: Er näherte sich ihr über die gemeinsame Freundschaft und die gemeinsame Filmarbeit statt über die Biographie von Erika Rabau, zu der sich diese teilweise ebenso beharrlich ausschwieg wie über ihr Alter, gegen dessen Zumutungen sie unermüdlich und in inspirierender Weise ankämpfte. Mit der Zeit avancierte Erika Rabau so nicht nur ihrer blonden Haare und ihrer ebenso markanten Stimme wegen zu einer auffälligen Erscheinung.

In Lamberts abendfüllender Dokumentation wurde das Bild von ihr abgerundet durch Aussagen anderer Lambert-Darsteller, die mit Erika Rabau vor der Kamera standen, Szenen einer Begegnung von Erika Rabau mit Rolf Eden und natürlich mit zahlreichen Ausschnitten aus ihren Auftritten bei Lothar Lambert.

Mit „Erika, mein Superstar oder Filmen bis zum Umfallen“ entstand ein ungewöhnliches Portrait einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, die aus der Berliner Kinoszene und insbesondere von der Berlinale jahrzehntelang nicht wegzudenken war.


Unser Flyer zu dieser Rarität. Sie dürfen ihn gern herunterladen, ausdrucken, verteilen oder einrahmen und an die Wand hängen.

Mehr zu dem Film hier.





Quelle der filmographischen Angaben: Presseheft zur Premiere.

Bilder: LoLa-Film.